
Martin Venclik
11. Jan. 2025
Heizlastermittlung nach DIN EN 12831
Informationen zur Heizlastberechnung: Grundlagen, Normen und Vorgehensweise
Die Heizlastberechnung ist ein essenzieller Bestandteil der Planung von Heizungsanlagen in Gebäuden. Sie bestimmt, wie viel Wärme benötigt wird, um eine angenehme Raumtemperatur zu erreichen und zu halten. Eine präzise Heizlastberechnung sorgt nicht nur für ein behagliches Wohnklima, sondern auch für eine optimale Auslegung der Heizungsanlage, was Energieeffizienz und Kosteneinsparungen begünstigt.
#### 1. Grundlagen der Heizlastberechnung
Die Heizlast bezeichnet die Menge an Wärme, die einem Raum zugeführt werden muss, um die gewünschte Innentemperatur zu erreichen. Diese Berechnung berücksichtigt verschiedene Faktoren, darunter:
- Wärmeverluste durch die Gebäudehülle: Dazu zählen Wände, Fenster, Türen, Dach und Boden. Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) gibt an, wie gut ein Bauteil isoliert ist.
- Luftwechsel: Frischluftzufuhr und Luftdichtheit bestimmen den Wärmeverlust durch Lüftung. Der Luftwechsel ist entscheidend, um die erforderliche Raumluftqualität zu gewährleisten.

- Innere Wärmequellen: Hierzu zählen Wärmequellen wie Menschen, elektrische Geräte, Beleuchtung und andere Systeme, die Wärme erzeugen.
Die Heizlast eines Gebäudes wird in Watt (W) gemessen und sollte für jeden einzelnen Raum sowie für das gesamte Gebäude berechnet werden.
#### 2. Normen zur Heizlastberechnung
Die wichtigsten Normen für die Heizlastberechnung sind:
- DIN EN 12831: Diese Norm beschreibt das Verfahren zur Berechnung der Heizlast von Gebäuden. Sie legt die Berechnungsmethoden und Anforderungen fest, um eine normgerechte Heizlastermittlung durchzuführen. Die Norm definiert die einzelnen Wärmeverluste und gibt detaillierte Anweisungen zur Berücksichtigung von Komfortansprüchen sowie zur Ermittlung von erforderlichen Sicherheitsfaktoren.
- DIN 1946-6: Diese Norm behandelt die Durchführung von Luftwechsel- und Lüftungsberechnungen und liefert wichtige Grundlagen für die Bestimmung des Luftwechselbedarfs, der auf die Heizlast wirkt.
- EnEV (Energieeinsparverordnung): Die EnEV stellt Anforderungen an den Energiebedarf von Gebäuden und beeinflusst die Heizlastberechnung, indem sie Vorgaben zu Dämmstandards und Energieeffizienz gibt.
#### 3. Vorgehensweise bei der Heizlastberechnung
Die Berechnung erfolgt in mehreren Schritten:
1. Erhebung der Gebäudedaten: Messen Sie die Abmessungen der einzelnen Räume, einschließlich Fenster, Türen und deren Ausrichtung.
2. Ermittlung der U-Werte: Bestimmen Sie die U-Werte der Bauteile, um die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle zu berechnen. Diese Werte sind in der Regel in Normen oder Herstellerangaben zu finden.
3. Berechnung der Wärmeverluste:
  - Wärmeverluste durch Transmission: Berechnen Sie die Wärmeverluste durch die verschiedenen Bauteile gemäß DIN EN 12831.
  - Wärmeverluste durch Lüftung: Berücksichtigen Sie den Luftwechsel, unter Berücksichtigung der Regelungen in der DIN 1946-6.
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4. Erfassung der inneren Wärmegewinne: Berechnen Sie die Wärmegewinne durch Personen, Geräte und Beleuchtung, die in den Raum eingetragen werden.
5. Zusammenfassung und Berechnung der Heizlast: Addieren Sie die Wärmeverluste und ziehen Sie die inneren Wärmegewinne ab, um die erforderliche Heizlast für jeden Raum zu ermitteln.
#### 4. Fazit
Die sorgfältige und normgerechte Heizlastberechnung ist ein entscheidender Schritt in der Planung von Heizsystemen. Sie gewährleistet, dass das Gebäude ausreichend beheizt werden kann und dabei zugleich die Energieeffizienz maximiert wird. Die Einhaltung der relevanten Normen, insbesondere der DIN EN 12831, und die Berücksichtigung aller relevanten Faktoren sind unerlässlich für eine wirtschaftliche und nachhaltige Heizungsplanung. Durch die richtige Heizlastberechnung tragen Sie nicht nur zu einem komfortablen Wohnklima bei, sondern reduzieren auch langfristig Ihre Energiekosten und den ökologischen Fußabdruck Ihres Gebäudes. Ich unterstütze Sie gerne mit dieser Leistung im Rahmen einer Beratung.